Wirtschaftsministerin Thoben

Köln, 03.01.2006, 19:30 Uhr > Der Kölner Welt-Jugendtag liefert die Vorlage für den Vorstoß der nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU): Sie will während der Fußball-Weltmeisterschaft den Ladenschluss freigeben. „Nach den Erfahrungen mit dem Weltjugendtag werde ich dafür eintreten, die Öffnungszeiten in der Zeit vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 landesweit freizugeben”, sagte Thoben der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). „Ich sehe die Weltmeisterschaft als ein herausragendes Großereignis für Deutschland an, bei dem wir uns wie beim Weltjugendtag 2005 in Köln als weltoffener und unbürokratischer Gastgeber zeigen wollen”, begründete Thoben ihren Vorstoß. An spielfreien Sonn- und Feiertagen sollen die Geschäfte allerdings geschlossen bleiben. Thoben will auf eine Ausnahmeregelung zurückgreifen, die „ein dringendes öffentliches Interesse” voraussetzt.

Scharfe Kritik von Verdi

Bei der Gewerkschaft Verdi löste Thobens Vorstoß scharfe Kritik aus. Die Ministerin missbrauche einen Paragraphen, der eigentlich für die Versorgung der Bevölkerung in Notlagen gedacht sei, sagte Verdi-Einzelhandelsexperte Folkert Küpers. „Das ist gezielter Rechtsbruch der Landesregierung”, sagte Küpers der WAZ. „Die Fußball- WM ist nicht die Oderflut.”

Nordrhein-Westfalen stellt mit den Stadien in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln gleich drei WM-Standorte.

Text: Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung
Foto: 
Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW