Köln | Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warne vor einer höheren Besteuerung von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln. „Neue Abgaben würden in der Domstadt einen Großteil der rund 5.900 Beschäftigten in der Ernährungsindustrie treffen“, sagt Mohamed Boudih, Geschäftsführer NGG.

Der Geschäftsführer der NGG Köln spreche angesichts neuer Forderungen aus der Politik von einem „falschen Weg“: „Eine ,Genuss-Strafsteuer‘ lässt keine Pfunde purzeln. Kein Übergewichtiger wird durch Steuern schlanker, kein Diabetiker gesünder.“ Es komme vielmehr auf genug Bewegung und den richtigen Ernährungs-Mix an. Und dies könne man den Menschen vermitteln – „schon in der Schule“.

Eine Steuer auf besonders zucker- oder fetthaltige Produkte belaste einseitig Geringverdiener – und die Beschäftigten in der Lebensmittelbranche, so der Gewerkschafter. Wichtiger als neue Abgaben sei ein „Genuss in Maßen, nicht in Massen“. Auch die Krankenkassen stünden einer Zucker-Steuer mehrheitlich skeptisch gegenüber und setzten stattdessen auf gesundheitliche Aufklärung.

„Wenn die Limo oder Schokolade zum Luxus wird, dann wären in Nordrhein-Westfalen viele Jobs gefährdet“, betont Boudih. Nach Angaben der NGG sind allein in der nordrhein-westfälischen Zucker-, Süßwaren- und Getränkeherstellung insgesamt rund 25.000 Menschen beschäftigt.

Autor: ib | Q: NGG | Foto: NGG