Köln | In einem städtebaulichen Ideenwettbewerb wurde der Siegerentwurf für vier Industriehallen auf dem ehemaligen Clouth-Gelände gekürt. 70 Prozent der Flächen sind laut Planern für Wohnungen vorgesehen. Von den neun eingereichten Arbeiten wurde von der Jury das Konzept von drei Absolventinnen der Hochschule Bochum zum Siegerentwurf gekürt. Lisa Marie Dicke, Lisa Paus und Natalie Meng erhalten insgesamt 3.000 Euro. Der Investor „moderne Stadt“ will nach eigenen Angaben das Konzept mit den Architektinnen weiterplanen.

Bei dem Wettbewerbsgebiet handelt es sich um vier ehemalige Industriehallen im Westen des Clouth-Quartiers aus den 1950er Jahren, deren durchgehende Fassaden an der Niehler Straße denkmalgeschützt sind. Aufgabe der Teilnehmer war es, für die 16.000 Quadratmeter große Fläche eine Mischnutzung für Wohnen und Arbeiten zu entwickeln.

Die im Süden angrenzende Halle 29 blieb bei diesem Wettbewerb außen vor. Sie soll laut „moderne Stadt“ mehreren Künstlern als Atelier zur Verfügung gestellt werden, die schon vor der Umwidmung der ehemaligen Gummiwerke auf dem Gelände Räume nutzten, Gespräche liefen, so der Investor.

„Die Jury hat sich einvernehmlich für diesen Entwurf entschieden. Besonders schätzen wir die Weiterführung der Achse der Blücherstraße auf das Gelände. Die Siegerinnen sehen hier an der denkmalgeschützten Außenfassade an der Niehler Straße zwei schmale Durchbrüche für Fußgänger und Radfahrer vor. Dabei greifen sie behutsam in die Substanz ein: Oberhalb der Tore wird die Fassade weitergeführt“, erläutert Stephan Schmickler, Vorsitzender des Organisators, dem Verein zur Förderung von Städtebau und Landesplanung in NRW und Stadtbaurat in Bergisch Gladbach.

Investor: Abbrucharbeiten laufen ein Jahr – erster Spatenstich im April

Neben diesen vier Wettbewerbshallen sollen auch die nördlich angrenzenden Bestandsgebäude im Clouth-Quartier für Wohnen und Arbeiten genutzt werden, so „moderne Stadt“. Zum überwiegenden Teil aber soll das ehemalige Industrieareal wohnungswirtschaftlich genutzt werden. Es soll aus einem Mix aus Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern bestehen, die teils als privat finanzierte Miet- und Eigentumswohnungen, teils als öffentlich geförderte Mietwohnungen errichtet werden sollen. Ferner sollen Baugruppen zum Zuge kommen. Kernstück des Areals soll laut Investor die denkmalgeschützte Halle 17 sein, für deren Nutzung ebenfalls ein Ideenwettbewerb ausgelobt wurde.

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„Moderne Stadt“ ist die Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadtwerke Köln sowie der Stadt Köln. Das Unternehmen realisiert seit über 40 Jahren in Köln große Bauprojekte wie den Rheinauhafen und das Clouth-Quartier. Die Gesellschaft ist in diesen Quartieren auch als Bauträger von Wohn- und Bürohäusern tätig.

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Autor: dd