Köln | In den Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen kommt es am Donnerstag, 9. Oktober, und Freitag, 10. Oktober, landesweit zu Warnstreiks. Dazu ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf und fordert für die 36.000 Tarifbeschäftigten eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um einen Sockelbetrag von 100 Euro zuzüglich 3,5 Prozent, die Erhöhung der Vergütungen für Auszubildende um 100 Euro sowie einen Tag mehr Urlaub.

Von den Warnstreiks betroffen sein sollen laut ver.di Kindertagesstätten, Seniorenzentren, Pflegeeinrichtungen, Küchen und Werkstätten der AWO. In Köln sind dies drei Seniorenheime sowie alle Kitas und Familienzentren. Überall dort soll es zur Notversorgung kommen, in den Kitas sollen sogenannte Notgruppen eingerichetet bleiben. Man wolle eine Grundversorgung aufrechterhalten, Senioren müssten nicht um ihr Essen fürchten, Kinder müssten in Einzelfällen in Notgruppen anderer Einrichtungen untergebracht werden, so Rolf Winterboer, regionaler Ansprechpartner der AWO in Köln. Winterboer weiter: „Wir fordern eine Gleichstellung der AWO-Angestellten mit denen anderer Einrichtungen wie etwa denen in städtischen Einrichtungen.“ Nach derzeitigem Stand wollen sich laut Winterboer rund 50 Kölner AWO-Mitarbeiter an dem Warnstreik am Donnerstag beteiligen, für die Beteiligung an der zentralen Kundgebung am Freitag könne er noch keine Prognose abgeben.

„Die Warnstreiks sind die Antwort der Beschäftigten auf die Zumutung der  Arbeitgeber Erzieherinnen und Erzieher schlechter stellen zu wollen als Beschäftigte in der Altenpflege oder im  Sozialbereich“, so ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer. Bei der letzten Tarifverhandlung Ende September  hätte die AWO als Voraussetzung für weitere Verhandlungen eine Schlechterstellung gegenüber den anderen  Beschäftigten genannt. Die vorgeschlagene Erhöhung der Löhne und Gehälter um angeblich 3,5 Prozent habe sich durch die Leermonate im ersten Angebot bei den Erzieherinnen und Erzieher als ganze 1,9 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren entpuppt, so Cremer.

Am Donnerstag werden die Streikenden vor Ort mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen über die Tarifauseinandersetzung informieren. Für Freitag ist eine landesweite Streikkundgebung in Bochum geplant.
 
 
 
 

Autor: dd
Foto: Symbolfoto