Köln | Die Gewerkschaft Verdi berichtet von einer Betriebsversammlung bei der Lufthansa Cityline. Dort sei den Beschäftigten mitgeteilt worden, dass der Standort in Köln nicht erhalten bleiben werde, sondern nach München verlegt werden soll. Damit sind weitere 300 Stellen in Köln in Gefahr, nachdem der Lufthansa Vorstand schon die Schließung der Konzernzentrale in Köln bekannt gegeben hat. Die Lufthansa dementiert dass eine Schliessung des Standortes schon beschlossene Sache sei, bestätigt aber die Betriebsversammlung und das man intensiv prüfe.

Verdi erklärte, dass in einer dreistündigen Betriebsversammlung am heutigen Montag den Beschäftigten durch die Geschäftsführung eröffnet wurde, dass man „glaubt“, die Cityline habe nur am Standort München eine Zukunft. Dieser Vorschlag, so die Gewerkschaft hieß es bei der Versammlung, werde man der Gesellschafterversammlung nun zügig unterbreiten. Einen Beleg für diese Annahme konnte die Geschäftsführung nicht erbringen, kommentiert Frauke Bendokat von Verdi Köln, die Entscheidung.

Bei Verdi vermutet man nun, dass hier entgegen der Bekräftigung der Geschäftsführung die einen Wechsel der bestehenden Belegschaft nach München begrüße, auch dieses Projekt von Score getrieben wird, da auch Cityline am Standort München auf junge, günstige Mitarbeiter baut. Ähnliches fände gerade bei der Lufthansa Hauptverwaltung in Deutz oder im Stadtbüro statt, so die Gewerkschaft

„Wir als Sozialpartner werden im Schulterschluss mit Betriebsräten und Beschäftigten für den Standort Köln kämpfen, sagt Frauke Bendokat und ergänzt: „Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben entsprechende Anträge gestellt. Visionen, Glaube, Hoffnung sind keine Grundlagen, die diesen Schritt rechtfertigen.“

Lufthansa dementiert

Wie die Lufthansa gegenüber report-k.de erklärte sei definitiv noch keine Entscheidung für oder gegen Köln, beziehungsweise München gefallen. Derzeit arbeite man an einer Entscheidungsvorlage für den Eigentümer den LH Passagevorstand und eine Standortentscheidung könne auch nur im Konzernvorstand und nicht bei der 100 prozentigen Tochtergesellschaft Cityline der Lufthansa fallen. Man prüfe weiter aus operativen Gründen einen Umzug nach München und es gebe auch gute Gründe, die dafür sprächen, wie etwa das dort schon die meisten Mitarbeiter arbeiten, die Crew-Ausbildung und Wartungseinheiten stationiert seien. Es gebe auch noch keine zeitliche Wegemarke für eine Verlagerung oder wann die Prüfung beendet sei, so der Lufthansasprecher, sondern die Entscheidung werde wohl abgewogen.

Wenn in Köln die Lufthansa Konzernzentrale und die Cityline wegziehen sind insgesamt mehr als 600 Arbeitsplätze in Gefahr.

Autor: ag
Foto: Am Flughafen Köln Bonn bangen die Mitarbeiter der Lufthansa Cityline um ihre Jobs