Köln | Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi zu unbefristeten Arbeitsniederlegungen in allen 14 Briefverteilzentren der Deutschen Post in Nordrhein-Westfalen aufgerufen, darunter auch zwei in Köln. Beginn des Ausstandes ist in der Spätschicht zwischen 16 und 18 Uhr. An dem Streik sollen laut Verdi rund 1.500 Beschäftigte teilnehmen.

In den kommenden Tagen will Verdi nach und nach auch Beschäftigte aus der Brief- und Paketzustellung zum unbefristeten Arbeitskampf aufrufen. Durch die Maßnahmen bleiben viele Millionen Briefe, Geschäftspost, Drucksachen, Info-Post, Werbesendungen, Zeitungen und Zeitschriften liegen. Da der Streik unbefristet ist, werde es zu einem Millionen-Stau bei der Post kommen, erklärte die Gewerkschaft.

In der Tarifauseinandersetzung geht es um die Arbeits- und Einkommensbedingungen der rund 140.000 Tarifkräfte der Deutschen Post. Das Verdi-Angebot sah unter anderem eine Rückführung der von der Deutschen Post für die Zustellung gegründeten 49 Regionalgesellschaften (DHL Delivery) in den Haustarifvertrag der Deutschen Post vor, eine Verlängerung der Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe, den Verzicht der Beschäftigten auf eine lineare Einkommenserhöhung in diesem Jahr und eine strukturelle Veränderung der bestehenden Entgelttabelle für alle neu eingestellten Beschäftigten, wonach diese künftig nicht mehr nach zwei, sondern erst nach drei Jahren in die jeweils nächsthöhere Erfahrungsstufe aufsteigen würden. Die Deutsche Post hatte dieses Angebot nicht angenommen. Für diesen Fall hatte die zuständige Verdi-Konzerntarifkommission das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

Autor: dd