Köln. 1. Juni 2007, 13:35 Uhr >
Der Besucherandrang zum Evangelischen Kirchentag, der vom 6. bis 10. Juni in Köln stattfindet, wird zwar groß sein. Aber die Vertreter von Stadt, KVB, Deutscher Bahn, Polizei und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und nicht zuletzt des Organisationsbüros, die gestern auf einer Pressekonferenz die Verkehrsmaßnahmen für das Großereignis vorstellten, zeigten kaum Anzeichen von Nervosität oder gar Unsicherheit. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren drei Großveranstaltungen durchgeführt. Wir sind auf den Kirchentag gut vorbereitet“, erklärte der Leiter des Kölner Amtes für Straßen- und Verkehrstechnik Klaus Harzendorf. Wie beim wesentlich größeren Weltjugendtag im Jahr 2005 werden auch in diesem Jahr vor allem zu Beginn und zum Ende hin die größten Besucherströme in der Domstadt erwartet. Und damit werden auch die Kölner Autofahrer an diesen Tagen die nun vorgestellten Einschränkungen des Individualverkehrs am deutlichsten spüren.

Foto oben: Vor allem beim Abschlussgottesdienst auf der Poller Wiese, bei dem der Veranstalter von 100.000 Besuchern ausgeht wird es weiträumige Absperrungen und Verkehrsbehinderungen geben. 

  
Viele Experten an einem Tisch: "Köln ist gut aufgestellt", so das einhellige Fazit. 
So werden nicht nur die Autofahrer bereits ab Mittwoch Mittag 12 Uhr mit Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit zu rechnen haben. Ab 15 Uhr wird dann die Deutzer Brücke für Autofahrer gesperrt. Für Fußgänger gilt am Eröffnungstag der Großveranstaltung auf der Hohenzollernbrücke eine „Einbahnstraßenregelung“. Auf der Südseite müssen die Kirchentagsbesucher in Richtung Deutz, auf der Nordseite in die andere Richtung marschieren. Allerdings gilt diese Regelung erst für die Zeit nach dem Gottesdienst, wenn auf beiden Seiten des Rheins der „Abend der Begegnung“ stattfindet. Schon zuvor dürften sich zum Eröffnungsgottesdienst auf den Poller Wiesen (Beginn: 17:30 Uhr) rund 100.000 Gästen einfinden, Abends werden es nach Schätzungen der Veranstalter wohl bis zu 300.000 Gäste sein. Ähnlich wie bei anderen Großveranstaltungen der Vergangenheit kommt angesichts dieser Menschenmengen (vergleichbar mit der Veranstaltung Kölner Lichter) auch wieder ein zwischen allen beteiligten Behörden und Dienststellen abgestimmtes Verkehrskonzept zum Tragen. Und das betrifft vor allem die innerstädtischen Bereiche nahe den beiden Seiten des Rheinufers.

Auf der linken Rheinseite sind das neben dem direkten Domumfeld das Kunibertsviertel im Norden und das Georgsviertel südlich davon. Auf der rechten Rheinseite betreffen die Absperrmaßnahmen vor allem die Strecke zwischen den Rheinbrücken und den Poller Wiesen. Da jedoch alle akkreditierten Teilnehmer des Kirchentages auch ein VRS-Verbundticket erhalten, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die meisten auch entsprechend auf Bus und Bahn umsteigen. Dazu halten die Verkehrsunternehmen KVB und DB Regio Rheinland 20 Züge und 15 Doppelgelenkbusse in Reserve. Zudem sollen die KVB-Linie 7 sowie die S-Bahnen bis 1:30 Uhr im 15 bzw. 20 Minuten-Takt fahren. Bei der Deutschen Bahn kommen dabei insgesamt 55 zusätzliche Züge zum Einsatz, erklärte die Vertreterin der DB Regio NRW Corinna Güllner.

Während an den folgenden drei Tagen (Donnerstag bis Samstag) die Einschränkungen für den Straßenverkehr eher auf das direkte Umfeld des Domes sowie rund um die Messe beschränkt bleibt, kommt es am Abschlusstag erneut zu weiträumigeren Absperrungen. So wird aufgrund des Abschlussgottesdienstes (Beginn: 10 Uhr) bereits um 6 Uhr die Strecke zwischen Deutz und den Poller Wiesen komplett für den Autoverkehr gesperrt, gleiches gilt für die Deutzer Brücke. Bahn und Busse werden wieder – wie am Mittwoch – ihr Angebot ausweiten. Die Sperrungen sollen bis 15 Uhr andauern. Vor allem am Mittwoch und Sonntag sollten Kölner Autofahrer jedoch auf eine Fahrt in die Innenstadt verzichten, so der übereinstimmende und abschließende Rat aller Verkehrsexperten.

Ab dem heutigen Freitag wird wie schon während des Weltjugendtages wieder ein Internet-Service online gestellt, der zeitnah und direkt aus der kooperativen Verkehrsleitzentrale (KVLZ) über die aktuelle Verkehrslage und eventuelle Empfehlungen an die Nutzer berichten will. Der Service ist zu sehen unter:

http://www.stadt-koeln.de/evkirchentag/index.html

Ralph Kruppa,
www.koeln-nachrichten.de / für report-k.de