In der Medienlounge wurde noch bilanziert, da wurde auf dem Heumarkt schon kräfitg abgebaut

Ein schwerer Stein…
lag vor Polizeipräsident Klaus Steffenhagen, der sollte symbolisieren welche Last der Kölner Polizei und ihm persönlich heute morgen um 2:30 Uhr von den Schultern genommen wurde. Auch wenn es kleinere Zwischenfälle gab, die polizeiliche Statistik zeigt, dass das Raumschutzkonzept der Kölner Polizei aufgegangen ist. Das größte Kompliment machte Steffenhagen allerdings den Fans selbst: "Die Fans haben es uns nicht besonders schwer gemacht, sie haben friedlich gefeiert".

Alle Beteiligten lobten das Verhalten der Fans, die friedliche und schöne Stimmung, die unvergessenen Momente so auch Stadtdirektor Kahlen. Die Stadt gibt die Besucherzahl des Fan Festes mit drei Millionen an. Kahlen lobte die Kölnerinnen und Kölner als die besten Gastgeber, in Köln wurde der Slogan "Die Welt zu Gast bei Freunden" gelebt. Möglich geworden sei dies durch die stimmige Mannschaftsleistung aller Beteiligten. Schon jetzt sei die Nachhaltigkeit der Investitionen zur WM 2006, immerhin 213 Millionen Euro, erkennbar. Vor allem die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im Kölner Westen nennt Kahlen. Besonders betonte Kahlen die gute Zusammenarbeit mit den Kölner Medienpartnern WDR, Kölner StadtAnzeiger und Express als "eine Gemeinschaftsleistung für ganz Köln", die jederzeit nur positiv vom FanFest berichtet haben. Kahlen lobte die eigene Leistung und die aller anderen Beteiligten mit "sehr gut". Kahlen sieht auch einen Imagegewinn für Köln, der vor allem durch die Berichterstattung bedeutender Sender und Medien , wie "BBC", "RTP", "ukrainische Sender", Zeitungsredakteure von der "Himalaya Times", "TV Globo Brasilien", "Vietnam TV", "Africa Foot" und "Journal de Angola" getragen wird.


Impressionen vom Abbau


Köln Tourismus überrascht über die vielen Mexikaner
Und plötzlich waren Sie da mit den großen Hüten, 2000 Mexikaner mit denen keiner gerechnet hat, der Reiseveranstalter Vietentours hatte die Nordamerikaner in die Stadt gelotst. Bei der Vermittlung von Zimmern, [auch Privatzimmern] konnte man eine Steigerung von 48% verzeichnen. Für Köln Tourismus besonders erfreulich das WM Sortiment ist fast ausverkauft. Die Brasilianischen Fans, immerhin hatte man 35.000 Einquartierungen prägten das Kölner Stadtbild nicht signifikant und nutzten sehr stark das Ausflugsprogramm nach Düsseldorf, Bonn und Aachen.



AWB und KVB ziehen eine positive Bilanz
Heinz Schürheck von den Abfallwirtschaftsbetrieben Köln ging so weit, daß er den Weltmeistertitel für die sauberste Stadt Deutschlands forderte. So sei es gelungen die Sauberkeit in der Stadt immer wieder schnell herzustellen. Eine repräsentative Umfrage unter WM Gästen der Universität Leipzig zeichnete da allerdings ein anderes Bild, denn die beklagten gerade wie dreckig Köln sei und gaben Köln den letzten Platz aller FIFA WM Städte in Punkto Sauberkeit. Bei der KVB verweist man auf die großen Fahrgastzahlen die man bewältigt habe und auf die hohe Verfügbarkeit aller Fahrzeuge. Selbstkritisch beurteilte man die immer noch nicht optimale Fahrgastinformation, hier versprach Werner Böllinger, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke und der Kölner Verkehrsbetriebe Besserung.

Hoher Imagegewinn aber entweder negative oder magere Gewinne beim Kölner Einzelhandel
Dr. Herbert Ferger von der Kölner Industrie- und Handelskammer setzt dann auch auf die positiven langfristigen Effekte, die weichen Faktoren, die mit den schönen Bildern aus Köln, die jetzt um die Welt gehen, Investoren anlocken könnten. Schon jetzt würden Untersuchungen, die aber nicht näher vorgestellt worden sind, zeigen, dass viele Fans wiederkommen wollen. Für den Kölner Einzelhandel hat sich, wie schon der Weltjugendtag, auch dieses Großereignis mit einem Umsatzrückgang negativ bemerkbar gemacht. Nur Händler die direkt mit Fanartikeln gehandelt haben, hatten gute Umsätze. Die Erwartungen wurden nicht erfüllt. Man führt dies zurück auf das Fehlen der Stammkundschaft und das Shoppen nicht die Prio Nr. 1 der Besucher von Großereignissen ist. Auch die Dehoga, der Verband der das Gastgewerbe vertritt, zeichnet nicht nur ein positives Bild. Nur 11% mehr an Betten konnten vermietet werden im Vergleich zu anderen Jahren. Tagungs, und Kongressgäste, sowie Geschäftsreisende seien ausgeblieben, die normalerweise in diesen Monaten die Kölner Hotellerie besuchen.

Gastronomie zweigeteilt
In der Altstadt hui, die DEHOGA spricht von einem Umsatz der an gute Karnevalsjahre erinnert, die eine oder andere Kneipe sei, vor allem beim England-Schweden-Spiel regelrecht trocken getrunken worden. Die Umsätze wurden allerdings durch hohe Investitionen in TV-Geräte, Beamer, Bestuhlung, Security geschmälert, die sich in 65% der Kölner Gastronomiebetriebe nicht durch höhere Umsätze amortisieren ließen. Aber auch hier setzt man auf den langfristigen Imagegewinn. Gewinner der WM waren sicherlich die Kölner Büdchenbesitzer.

2,1 Millionen Euro Mehraufwand für die Deutzer Werft
Kritische Töne in Richtung FIFA Sponsoren kamen von Horst Meyer dem WM Beauftragten der Stadt Köln, der zunächst den großen Erfolg des Public Viewing lobte. Das "First Right" der FIFA Sponsoren sei eigentlich nur in Berlin richtig umgesetzt worden, in den anderen FIFA Städten haben sich die Sponsoren nicht hervorgetan und die großen Anstrengungen der Kommunen finanziell unterstützt. Dies beklagte Meyer, hier hätte er sich mehr Engagement gewünscht, oder aber die Option lokale Sponsoren zu suchen. Stadtdirektor Kahlen hat darum mit den anderen Städten die FIFA angeschrieben und um einen Solidarbeitrag gebeten für die teilweise immensen Zusatzkosten die, die Kommunen schultern müssen. So wie Köln, das nachdem absehbar war, dass viele englische Fans kommen würden die 2,1 Millionen Euro teure Public Viewing Area Deutz in nur drei Tagen zur Verfügung stellen musste. Meyer zieht ebenfalls eine "Absolut positive Bilanz"

Großes gegenseitiges Schulterklopfen aller Beteiligten heute am letzten Tag in der WM Medienlounge der Stadt Köln. Allen Beteiligten muss man ein großes Lob aussprechen für das Engagement, die viele geleistete Arbeit, die Freundlichkeit und den Spaß den fast alle Beteiligten immer wieder an die Fans herangetragen haben. Da darf man sich schon mal selbst auf die Schulter klopfen.

Hier gibt es alle Zahlen und Fakten zur FIFA Fußball WM 2006 in Köln >>>



Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung