Das Internet ist für Journalisten inzwischen eines der wichtigsten Hilfsmittel bei der täglichen Arbeit geworden. Eigens eingerichtete Pressezentren sorgen bei vielen Großveranstaltungen dafür, dass Journalisten Informationen recherchieren und zeitnah übermitteln können. Nach Medienberichten ist der Internetzugang für Olympia Journalisten in Peking jedoch nur begrenzt möglich. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist von seinem früheren Versprechen abgerückt, dass die ausländischen Journalisten einen freien Web-Zugang bei den Olympischen Spielen in Peking haben werden.

WJT in Köln war zensiert
Den Vorwurf der Zensur mussten sich schon damals die Veranstalter des Weltjungentages (WJT) in Köln gefallen lassen. Auch hier war der Internetzugang im WJT- Pressezentrum in der Messehalle 5 nicht komplett frei verfügbar. So wurde der Zugriff auf kirchenkritische Websites ebenso verwehrt wie auf Homepages von Anlaufstellen für Homosexuelle oder Seiten mit erotischen Inhalten. Damals steckte der Teufel wohl im Detail, denn Netcologne, zuständig für den Internetzugang, hatte standardmäßige Filter eingebaut. Diese Filter, der den Zugriff auf Porno- sowie Gewalt- und Nazi-Seiten unterbinden sollten, hatte zur Folge, dass auch viele Seiten nicht geöffnet werden konnten, deren Beschreibung die Buchstabenfolge sex (wie in Homosexualität) enthielten. Nach chinesischen Angaben ist der Zugang im Pressezentrum "ausreichend", und die Berichte über die Spiele seien nicht beeinträchtigt. Zu den Spielen werden knapp 25.000 Journalisten nach China anreisen.

Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Foto: Rainer Sturm/pixelio