Die deutschen Hockey-Damen haben bei den Olympischen Spielen dank einer starken Strafeckenausbeute den dritten Sieg im dritten Vorrundenspiel erkämpft. Nach dem 4:2 (1:1) gegen die bislang ungeschlagenen USA fehlt den Olympiasiegerinnen vor den abschließenden beiden Partien nur noch ein Punkt zum Erreichen des Halbfinals. Natascha Keller (34.), Fanny Rinne (49.), Marion Rodewald (55.) aus Köln und Anke Kühn (64.) erzielten in der harten Partie die Tore für Deutschland. Die USA waren durch Tiffany Snow (27.) in Führung gegangen. Angela Loy (61.) verkürzte zum 2:3. Im nächsten Spiel gegen Champions-Trophy-Gewinner Argentinien am Samstag (18.00 Uhr/12.00 MESZ) kann die Auswahl von Trainer Michael Behrmann schon den Halbfinaleinzug perfekt machen."Wir haben einen sensationellen Start ins Turnier hingelegt", sagte Behrmann nach dem dritten Sieg im dritten Spiel, "unser Ziel war immer, um die Medaillen zu spielen, und bis jetzt haben wir alles selbst in der Hand." Gegen die aggressiv verteidigenden Amerikanerinnen entwickelte sich vom Anpfiff an das erwartete "hässliche" Spiel. Die deutschen Damen kamen kaum zu einem konstruktiven Spielaufbau, ihre Aktionen wurden häufig mit hartem Körper- oder Stockeinsatz unterbunden. Ähnlich wie Neuseeland im zweiten Vorrundenspiel ließen die USA nur wenige Räume zu und suchten ihrerseits ihre Chancen durch schnelle Konter. Schon in der dritten Minute "brannte" es vor dem deutschen Tor, Torfrau Kristina Reynolds und Tina Bachmann konnten im letzten Moment klären.

Führung der US-Amerikanerinnen nicht unverdient
Die USA hatten auch die erste Strafecke, die Reynolds in der elften Minute entschärfte. Auf der anderen Seite verpasste Maike Stöckel nach dem ersten schnellen deutschen Angriff das Tor knapp (17.). Auch Keller hatte bei ihrem ersten gefährlichen Solo noch kein Glück (18.). Die amerikanische Führung fiel so nicht unverdient. Snow war in der Mitte ungedeckt, als ein schneller Angriff über die linke Seite von den deutschen Verteidigerinnen nicht verhindert werden konnte. Erst in der 32. Minute erspielte sich Deutschland die erste Strafecke. Eine Variante misslang jedoch. So war eine Einzelaktion von Deutschlands Rekordtorschützin Natascha Keller nötig, um zum Ausgleich zu kommen. Die Berliner schnappte sich an der Mittellinie den Ball von einer Gegnerin und ließ sich auf ihrem Weg zum Tor nicht mehr aufhalten. Mit einem Rückhandschuss erzielte sie ihren ersten Turniertreffer. Auch nach der Pause tat sich lange Zeit vor beiden Toren wenig. Deutschlands Führung durch den dritten Turniertreffer von Rinne fiel nach der zweiten Strafecke, die amerikanische Torfrau sah dabei nicht gut aus. Bei den Eckentoren durch Marion Rodewald und Anke Kühn nach Varianten war nichts zu halten. Kühns zweiter Turniertreffer entschied die Partie, nachdem es nach dem zweiten amerikanischen Treffer noch einmal spannend geworden war. Bachmann saß in dieser Situation eine Zeitstrafe ab.

[jb; Quelle: ots]
Foto: Rainer Sturm/ pixelio